
Friedliches Miteinander fördern in Zentralafrika
Lange Zeit lebten Muslime und Christen friedlich miteinander. Doch seit 2013 befindet sich das Land, das heute zu den ärmsten Ländern der Welt zählt, in einer kriegerischen Auseinandersetzung. Damals übernahmen die muslimischen Seleka-Rebellen die Macht und stürzten dadurch das Land in ein Chaos. Die christlichen Anti-Balaka-Milizen kämpften dagegen an. Seither starben Tausende Menschen, Hunderttausende wurden vertrieben. Noch mehr leben mit ihren Verwundungen: Körperlich, vor allem aber seelisch. Eine große Tragik liegt auf der Zentralafrikanischen Republik. Als Krankenpfleger und Priester versucht der deutsche Spiritanermissionar Olaf Derenthal den Menschen Zuspruch, Trost und Heilung zu bringen. Er setzt sich seit fünf Jahren in Mobaye im Bistum Alindao für Herzensbildung sowie für die Ausbildung junger Menschen ein.
„Die Arbeit, die unsere Mitbrüder in Mobaye tun, ist eine Arbeit der Neugründung und des Wiederaufbaus in jedem Sinn des Wortes. Hier fehlt es an allem“, so Pater Emeka Nzeadibe, der ihn vor Ort besucht hatte. Alles müsse wieder neuaufgebaut werden. Es bedürfe dringender Hilfe für die Ausbildung der Katecheten, für den Wiederaufbau der Häuser, für die Wiedereröffnung der Schulen und für den Wiederaufbau der sanitären Infrastruktur der Mobilen Klinik und der Krankentransporte, so der Superior des Missionshauses Knechtsteden.
In dieser hoffnungslosen Situation sind unsere Mitbrüder ein Zeichen der Hoffnung geworden. Sie sind alles: Pastor, Seelsorger, Helfer, Erzieher, Krankenpfleger und Gesundheitshilfskraft. Aber „Dreh- und Angelpunkt der pastoralen Arbeit in Mobaye mit seinen 34 Außenstationen sind häufig die Katecheten. Sie motivieren und koordinieren das Gemeindeleben, leiten Wortgottesdienste am Sonntag, bestatten die Verstorbenen, geben Tauf-, Erstkommunion- und Firmunterricht in Vorbereitung auf den Empfang der Sakramente, und begleiten die Gemeindegruppen. Sie sind Brückenbauer zu den Hauptamtlichen im Zentrum“, erklärt Pater Derenthal.
Ihre Arbeit ist rein ehrenamtlich, sie erhalten für ihr Engagement keinerlei Gehalt, sondern gehen ihrem Beruf nach. Sie sind Bauern, Fischer und Dorfschullehrer oder helfen in Dorfgesundheitsposten mit. Um als Katechet arbeiten zu können muss der Kandidat erst einmal ein Mann des Glaubens sein und diesen auch im Alltag leben. Zudem muss er lesen und schreiben können und bereit sein, Verantwortung für seine Kapelle zu übernehmen. Hier ist jede Pfarrei für die Aus- und Weiterbildung ihrer Katecheten verantwortlich. Dafür benötigen die Kapellen Unterstützung von auswärts, um verschiedene Materialien subventionieren und somit günstiger anbieten zu können. „Dies erleichtert die Arbeit der Katecheten enorm“, unterstreicht Pater Derenthal. Hier ein Beispiel der Berechnung für die Ausbildung und Grundausstattung der Katecheten:
- - Mit 10 Euro pro Katechet kann ein dreitägiges Fortbildungswochenende (Verpflegung und Unterrichtsmaterial) angeboten werden.
- - Bei 50 Teilnehmern kommt das auf Kosten in Höhe von 500 Euro.
- - Weitere Kosten fallen bei der Subventionierung liturgischer Materialien Ein Neues Testament auf Sango kostet 2000 FCFA, das sind umgerechnet 3 Euro.
- - Ein Katechismus in der Landessprache kostet 3000 FCFA, das sind 4,50 Euro.
- - Eine Albe stellt ein Schneider in Mobaye selbst her, und die Kosten belaufen sich auf 10000 FCFA, das sind 15 Euro.
Liebe LeserInnen, liebe BesucherInnen, die Weitergabe des Glaubens an die nachfolgenden Generationen ist auch in Afrika eine wichtige Aufgabe. Damit können die Herzen und der Verstand der Menschen entwaffnet werden, um Wut und Hass aus ihren Köpfen und ihrem Leben zu vertreiben. Bitte unterstützen Sie unsere Mitbrüder mit Ihrer Spende sowie mit Ihrem Gebet.
Ihr Pater Samuel Mgbecheta, CSSp